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Demokonsens für die Demonstration „Unsere Kämpfe, unsere Stimmen – gegen den rassistischen Normalzustand!“

Unsere Kämpfe, unsere Stimmen – gegen den rassistischen Normalzustand!

Die Demo ist kein Platz für Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus, Islamismus, und Ableismus.

Bringt keine Nationalflaggen, Parteifahnen und Landkarten mit.

Wir möchten eine friedliche Demonstration auf der sich möglichst viele Menschen sicher fühlen.

Wir sind davon überzeugt, dass Kämpfe gegen Rassismus und Antisemitismus gemeinsam geführt werden müssen.

Es Ist wichtig innerhalb der Demonstration deeskalativ miteinander umzugehen. Wenn ihr euch unwohl mit etwas auf der Demo fühlt sprecht miteinander und geht auf die Ordner*innen zu. Wir wollen versuchen gemeinsam Lösungen zu finden.

Wir wollen keinen Stress mit der Polizei. Bei Pöbeleien und Angriffen von Nazis wollen wir aufeinander aufpassen. 

Wir sind eine Gruppe Aktivist*innen aus verschiedenen Städten in Thüringen und planen eine große antirassistische Demonstration, bei der nur die Perspektiven und Stimmen Schwarzer Menschen und People of Color, Geflüchteter und Migrant*innen in Ostdeutschland auf der Bühne repräsentiert sein werden. Damit wollen wir unsere Kämpfe sichtbar machen und Raum für gegenseitiges Empowerment schaffen.

Antirassistischer Anspruch heißt für uns nicht nur Redebeiträge halten, sondern die Möglichkeit, mit zu partizipieren, mit zu planen und durch Musik und Kunst die Demo mit zu gestalten.

Antirassistischer Anspruch bedeutet für uns, dass auch der Israel-Palästina Konflikt Raum haben darf. Damit dies möglich ist, müssen wir respektvoll miteinander umgehen, uns zuhören und offen dafür sein, langjährig erlernte Selbstverständlichkeiten zu überdenken. Wir sind davon überzeugt, dass Kämpfe gegen Rassismus und Antisemitismus gemeinsam geführt werden müssen. Gerade jetzt, gerade in Thüringen. 

Das Massaker am 7. Oktober in Israel sowie der Krieg in Gaza trifft uns auf unterschiedliche Arten und Weisen. Die letzten zehn Monate waren geprägt von Leid und Schmerz, Krieg und Zerstörung, Hunger und Verderben, Trauer und Wut. Ein Ende ist nicht in Sicht. Der Hass und die Spaltung sind überall spürbar.

Palästinenser*innen sind seit Jahren brutaler Gewalt und Entrechtung in Israel und Gaza, sowie der Siedlungspolitik Israels im Westjordanland ausgesetzt. Der aktuelle Krieg erreicht ein Ausmaß, angesichts dessen Menschenrechts- organisationen weltweit vor einem Genozid warnen. All das erhält in der deutschen Berichterstattung, Politik und weißen Mehrheitsgesellschaft nicht annähernd genug Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Gleichzeitig gibt es in Deutschland und weltweit ein neues Ausmaß an Antisemitismus, jüdische Menschen leben in Angst und bangen um ihre Sicherheit. Viele Geiseln vom 7. Oktober sind nach wie vor von der Terrororganisation Hamas gefangen. 

Weder die Hamas und ihre Verbündeten noch die rechtsextreme Regierung Israels haben ein Interesse daran, den Krieg und das Leid der Gegenseite zu beenden. In vielen Debatten in Deutschland werden Antisemitismus und Rassismus gegeneinander ausgespielt. Sowohl jüdische als auch palästinensische Menschen erfahren oftmals einseitige Solidaritäts- und Empathiebekundungen. Die deutsche Politik zeigt sich in Symbolpolitik. Weder brutale Polizeigewalt noch Abschiebungen sind eine Lösung gegen Antisemitismus!

Dieser jahrzehntelange Konflikt ist komplex und vielschichtig. Es ist falsch „einer Seite“ die alleinige Schuld zu geben. Unsere Solidarität gilt vor allem der Zivilbevölkerung und denjenigen, die sich seit Jahrzehnten für Menschenrechte und Frieden in der Region einsetzen. Wir stehen für das Ende des Krieges ein, für die Freilassung der Geiseln, Frieden, Menschlichkeit und Gerechtigkeit.

Wir versuchen das unmögliche möglich zu machen und erheben den Anspruch die Demonstration zu einem sicheren Raum für alle Menschen zu machen. Dies ist kein Platz für Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus, Islamismus, und Ableismus. Bringt keine Nationalflaggen, Parteifahnen und Landkarten mit.

Wir wollen keinen Stress mit der Polizei. Auch bei Pöbeleien und Angriffen von Nazis wollen wir handlungsfähig sein und aufeinander aufpassen. Deshalb ist es auch wichtig innerhalb der Demonstration deeskalativ miteinander umzugehen. Wenn ihr euch unwohl mit etwas auf der Demo fühlt sprecht miteinander und geht auf die Ordner*innen zu. Wir wollen versuchen gemeinsam Lösungen zu finden.

Für Fragen oder Rückmeldung zum Demokonsens, meldet euch unter antira-demo-erfurt@riseup.net